Deutliche Erleichterung bei Anlegern: Nachdem die Niederländer bei der Parlamentswahl klar gegen den Populismus gestimmt haben, setzen Investoren darauf, dass sich der Trend bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich am 23. April fortsetz. Zwar liefert sich Marine Le Pen, die Chefin des Front National, in Umfragen für die erste Wahlrunde ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Favoriten Emmanuel Macron. Allerdings soll Umfragen zufolge Macron, der früher Wirtschaftsminister unter dem sozialistischen Präsidenten François Hollande war und nun als unabhängiger Kandidat antritt, die Stichwahl am 7. Mai mit rund 60 Prozent der Stimmen klar gewinnen.
Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses in den Niederlanden beruhigten sich die Märkte. Zwar notieren die Zinsen für zehnjährige französische Staatsanleihen immer noch in der Nähe des höchsten Niveaus seit Juli 2015, aber der Zinsaufschlag für französische Anleihen ist im Vergleich zu deutschen weiterhin bei rund 60 Basispunkten (0,6 Prozentpunkte) bis 70 Basispunkten. Obwohl das im langfristigen Vergleich immer noch ein recht hoher Wert ist, haben die Sorgen der Investoren zuletzt doch deutlich nachgelassen.
Kranker Mann Europas
Die französische Wirtschaft ist in den vergangenen Jahren nur sehr schwach gewachsen, weshalb Frankreich als „der kranke Mann Europas“ bezeichnet wird. So steht die Arbeitslosenquote in Frankreich bei zehn Prozent, während sich die Staatsverschuldung mit 2,16 Billionen Euro auf 97,5 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung beläuft. Damit liegt diese Rate deutlich über dem Niveau der Eurozone von 90 Prozent und weit über dem deutschen Wert von 69,4 Prozent.
AUF EINEN BLICK | |
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WKN | 105541 |
Name | CAC 40 Open End Index Zertifikat |
Geld | 56,210 EUR |
Knockout Datum | 01.01.0001 00:00:00 |
Gleichzeitig ist die Staatsquote Frankreichs mit 56,4 Prozent die zweithöchste in der Eurozone, wo im Schnitt 48,7 Prozent erreicht werden, und weit höher als die deutschen 44 Prozent. Die Staatsquote drückt das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt aus und damit die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Staat. Wer auch immer die Wahlen gewinnen wird, den nächsten Präsidenten Frankreichs erwarten unangenehme Aufgaben.
Favorit Macron hat anfänglich von „vorsichtigen Reformen“ gesprochen, zuletzt forderte er einen „radikalen Umbau“, womit er Wähler von rechts und links einsammelt. „Was wir unseren Mitbürgern vorschlagen, sind keine Reformen. Sie wollen keine Reformen. Es sind radikale Veränderungen in vielen Bereichen. Im Herzen dieses Projekts steht, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt“, sagte Macron. Er will die Renten- und die Arbeitslosenversicherung komplett umkrempeln, die Unternehmenssteuern deutlich senken – ebenso die Einkommenssteuern, damit Arbeitnehmer mehr Geld in der Tasche haben. Zudem strebt er an, in fünf Jahren 60 Milliarden Euro einzusparen und rund 120 000 Stellen im öffentlichen Dienst zu streichen.
CAC 40 hinkt nur auf den ersten Blick hinterher
Nach dem Ausgang der Niederlande-Wahl hellen sich die Perspektiven für den französischen Aktienmarkt weiter auf. Der wichtigste Index ist dabei der CAC 40. Er spiegelt die Entwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen wider, die nach dem Börsenwert des Streubesitzes gewichtet sind.
Der mit weitem Abstand schwerste Wert im Index ist der Ölmulti Total, mit einem Indexgewicht von 10,6 Prozent, vor dem Pharmakonzern Sanofi (8,8 Prozent), der Bank BNP Paribas (5,8 Prozent) und dem Luxusgüterhersteller LVMH (5,0 Prozent). Der Index ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich langsamer gestiegen als der Dax, was allerdings fast ausschließlich daran liegt, dass der Dax ein Performance-Index ist, und damit auch die Dividendenzahlungen enthält. Im Vergleich zum „reinen“ Dax-Kursindex, also ohne Dividenden, hat der CAC 40 nur einen minimalen Rückstand.
Wie könnte es weitergehen am französischen Aktienmarkt? Sollte Macron tatsächlich die Präsidentschaftswahl gewinnen, werden Investoren womöglich verstärkt auf französische Aktien setzen. Sie könnten dann nämlich mit Zuversicht auf die anschließende Parlamentswahl am 11. und 18. Juni schauen. Zwar ist der CAC 40 seit 1990 bis zum 100. Tag nach der Wahl im Schnitt um neun Prozent gesunken, weil Marktteilnehmer häufig bezweifelt haben, dass die Maßnahmen der neuen Regierung die Wirtschaft ankurbeln würden. Sollte es Macron aber gelingen, einen „radikalen Umbau“ durchzusetzen,, könnte diesmal alles anders und französische Aktien die Lieblinge der Investoren rund um den Globus werden.
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