An der Börse winken dann die größten Gewinne, wenn Anleger möglichst frühzeitig auf die richtigen Werte setzen. Doch nicht immer reicht ein gutes Händchen, Glück ist ebenso wichtig.
Das nötige Quäntchen Glück hatte Adenauer, als er am 15. September 1949 mit nur einer Stimme Vorsprung – seiner eigenen – im ersten Wahlgang zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde. Am Ende zählt nur das Ergebnis – diese Leitlinie gilt nicht nur für Anleger, sondern natürlich auch in der Politik.
Bereits im Wahlkampf setzte Adenauer auf wirtschaftliche Themen und traf damit ins Schwarze. In der Praxis und somit als Kanzler waren Wirtschafts- und Sozialpolitik aber nicht seine Sache, hier mussten die Minister liefern. Federführend war vor allem Ludwig Erhard. Mit dem ersten Wirtschaftsminister hatte Adenauer den richtigen Mann auf dem wichtigsten Posten.
Erhard war maßgeblich an der Währungsreform 1948 beteiligt, die sich als Fundament für den Aufschwung erwies. Bis der millionste VW Käfer vom Band rollte, dauerte es allerdings noch bis 1955. Sechs Jahre später ging Volkswagen an die Börse. Adenauer und Erhard wollten unter dem Motto „Eigentum für alle“ auch die weniger wohlhabende Bevölkerung als Aktionäre gewinnen. Die VW-Aktie gilt damit als die erste deutsche Volksaktie, rund 40 Jahre vor der Deutschen Telekom.
In der zweiten Amtsperiode Adenauers nahm die Wirtschaftslokomotive Deutschland kräftig Fahrt auf. Glück spielte natürlich auch eine Rolle. Als Sportsmann war der 1876 in Köln geborene Rheinländer nicht gerade bekannt, das Wunder von Bern 1954 erwies sich für das Land aber als wichtiger Katalysator. Nicht selten wird sogar der 4. Juli 1954 – der Tag des deutschen Sieges bei der Fußball-WM – als eigentliches „Gründungsdatum“ der Bundesrepublik genannt. Drei Jahre später folgte der nächste Meilenstein mit den Römischen Verträgen, deren Bedeutung für das heutige Europa nicht hoch genug angesiedelt werden kann.
Nur zwölf Jahre nach der Kapitulation und acht Jahre nach der Gründung war die Bundesrepublik ein vollwertiges Mitglied der europäischen Staatengemeinschaft. Mit der „Geburtsurkunde“ der Europäischen Union im Gepäck und aufgrund der Heimkehr von zahlreichen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion erreichte die CDU bei der Bundestagswahl 1957 zum ersten und bis heute einzigen Mal die absolute Mehrheit der Stimmen.
Börseneröffnung in Frankfurt
Das Jahr 1957 spielt auch für die Frankfurter Börse eine besondere Rolle. Kurz nach dem Krieg musste der Berliner Handelsplatz seine Funktion als Leitbörse aufgeben. Acht Provinzbörsen kämpften im Wirtschaftswunderland um die Vormachtstellung. In Frankfurt wurde wieder im September 1945 gehandelt, die Main-Metropole und Düsseldorf setzten sich schnell als umsatzstärkste Plätze ab. Am 9. Februar 1957 eröffnete der große Handelssaal, die ersten Auslandswerte wechselten den Besitzer.
Auch Adenauer dürfte den ein oder anderen Trade abgewickelt haben. Bereits in seiner Zeit als Oberbürgermeister von Köln mischte er kräftig an der Börse mit und verschuldete sich sogar privat.
Ebenfalls in die Ära Adenauer fällt auch die Geburtsstunde des F.A.Z.-Index. Schon seit dem 4. September 1961 wird der Aktienindex von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berechnet, das Barometer ist somit wesentlich älter als der Dax. Anders als der deutsche Leitindex, in dem nur 30 Werte enthalten sind, setzt sich der F.A.Z.-Index aus den 100 höchstkapitalisierten Aktien zusammen und spiegelt so ein breiteres Spektrum der deutschen Wirtschaft wider. Apropos Alter: Mit gut 91 Jahren ist Adenauer der bisher älteste Bundestagsabgeordnete. Noch vom Sterbebett unterstützte er Kurt Georg Kiesinger.
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