In seinem Kabinett stachen Wirtschaftsminister Karl Schiller (SPD) und Finanzminister Franz Josef Strauß (CSU) heraus. Die beiden ungleichen Politiker, bald nach Wilhelm Buschs frechem Hundepaar „Plisch und Plum“ genannt, standen vor der heiklen Aufgabe, die Wirtschaft zu beleben, steckte sie doch in der ersten Rezession seit der Gründung der Bundesrepublik. 1967 brachten Schiller und Strauß zwei Konjunkturprogramme auf den Weg, während zum 1. Januar 1968 die Mehrwertsteuer eingeführt wurde. Anders als bei Kiesingers Vorgänger Erhard folgte die Politik nun den Ideen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes, nach denen der Staat in Rezessionszeiten die Wirtschaft mit Schulden ankurbeln solle. Diese Politik trug schnell Früchte. 1968 und 1969 wuchs die Wirtschaft, angetrieben vom starken Exportanstieg, kräftig, während die Arbeitslosigkeit deutlich sank.
Kiesingers fehlende Ausstrahlung hat ihn allerdings den Job gekostet. Trotz der wirtschaftlichen Erfolge musste er bei der Bundestagswahl im September 1969 eine schmerzliche Niederlage einstecken. Obwohl CDU und CSU die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt hatten, bildeten SPD und FDP die neue Regierung. Als Kiesinger die Kanzlerschaft an Willy Brandt abgeben musste, war seine Amtszeit mit knapp drei Jahren die kürzeste aller bisherigen Bundeskanzler. Zum ersten Mal musste die CDU/CSU in die Opposition.
Intel erblickt das Licht der Welt
Während Kiesingers Amtszeit entwickelte sich das Computerzeitalter weiter. Am 18. Juli 1968 wurde in den USA die Firma Intel („INTegrated ELectronics“) von Robert Noyce und Gordon Moore gegründet. Ohne die Mikroprozessoren von Intel wäre die heutige Computer-Technologie nicht vorstellbar. Im gleichen Jahr wird das Unternehmen Touristik Union International AG (TUI) durch die Firmen Touropa, Scharnow-Reisen, Hummel Reise und Dr. Tigges-Fahrten gegründet. Am Goldmarkt war bereits am 14. März 1968 etwas Einschneidendes passiert. Massive Goldkäufe durch Finanzmarktteilnehmer zwangen die Notenbanken der westlichen Länder dazu, die Goldreserven anzutasten. Drei Tage später hoben die Notenbanken formell ihre Verpflichtung auf, die nationale Währung in erster Linie durch Gold zu decken. Damit war der Goldstandard beendet.
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