Porsche, Quandt oder Schwarz – diese Familien haben eines gemeinsam: Sie führen große Unternehmen in Deutschland. Und im Vergleich zu von Fremdmanagern geführten Unternehmen schneiden familiengeführte gar nicht so schlecht ab – im Gegenteil: Sie erwirtschaften langfristig sogar die besseren Ergebnisse. Experten erklären dies mit der Principal-Agent-Theorie, die besagt, dass die Interessen von Eigentümern (Principals) und angestellten Managern (Agents) in den meisten Fällen nicht übereinstimmen. Während die Familien meist langfristig denken, liegt der Fokus des zeitlich begrenzt angestellten Managers eben doch am Ende auf seinem Eigeninteresse. Was oft bedeutet, dass ein hohes Gehalt oder ein hoher Bonus – und damit kurzfristige Erfolge – für ihn mehr zählen als die Umsetzung langfristiger Visionen.
Laut einer Studie der Stiftung Familienunternehmen handelt es sich bei knapp der Hälfte aller börsennotierten Gesellschaften in Deutschland um Familienunternehmen. Diese repräsentieren etwa ein Drittel der Marktkapitalisierung (Finanztitel sind dabei ausgeschlossen). Deutlich unterscheiden sich Familienunternehmen von anderen laut der Studie in Bezug auf die Kapitalstruktur: Sie sind deutlich weniger verschuldet und weisen mit 50 Prozent eine wesentlich höhere Eigenkapitalquote auf als Nichtfamilienunternehmen (36 Prozent). Für Anleger bedeutet das ein geringeres Kursrisiko.
Familien können es besser
Gut erkennen lässt sich dieser Befund am Daxplus Family 30 Index. Dieser Index, der im Januar 2010 einer Kooperation des Center for Entrepreneurial and Financial Studies der Technischen Universität München und der Deutschen Börse entsprang, konnte in den vergangenen fünf Jahren den Dax um rund 43 Prozent schlagen. Vor allem die managergeführten Banken, aber auch die Energieriesen RWE und E.ON oder der Automobilbauer Daimler sind für den deutlichen Performanceunterschied verantwortlich.
Daimler ist ein gutes Beispiel: Im Vergleich zu BMW haben die Schwaben über Jahrzehnte das Nachsehen. Denn der von der Familie Quandt geführte bayerische Autoproduzent reagierte bei kostspieligen Abenteuern wie Rover meist schneller als die Daimler-Spitze beispielsweise bei Airbus oder zuletzt bei ihrem Versuch, den amerikanischen Wettbewerber Chrysler in den Konzern zu integrieren.
Hidden Champions
In der Masse machen die Familienunternehmen den deutschen Mittelstand aus. Oft stecken dahinter auch sogenannte „Hidden Champions“. Der vom Bonner Unternehmensberater und Wirtschaftswissenschaftler Hermann Simon geprägte Begriff beschreibt Unternehmen, die in ihrem Segment Weltmarktführer sind. Diese heimlichen Gewinner sind trotz ihrer Größe – mehr als 50 Millionen Euro Umsatz und mehr als 500 Mitarbeiter – relativ unbekannt. Interessanterweise sind 80 Prozent von ihnen Familienunternehmen. Auch hier ist das, was zum Erfolg führt, vor allem die langfristige Perspektive und das Handeln über Generationen. Dadurch können zum Beispiel Innovationen angegangen werden, die sich nur über mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte entwickeln lassen.
Langfristige Ausrichtung
Ein großer Unterschied liegt auch in der Amtsdauer der Vorstände. Sie beträgt bei Familienunternehmen im Schnitt mehr als 20 Jahre, in den meisten managergeführten Unternehmen dagegen nur rund fünf. Es liegt auf der Hand: Wer voraussichtlich 20 bis 25 Jahre im Amt bleibt, führt das Unternehmen ganz anders als jemand, der nur von vier bis fünf Jahren ausgeht.
Die meisten familiengeführten Unternehmen können bei der Umsetzung ihrer Geschäftsstrategien somit auf einen deutlich längeren Atem setzen und meist ist auch im Voraus für ausreichend Liquidität gesorgt, so dass die jeweiligen Projekte auch durchgeführt werden können.
Was ein Familienunternehmen ausmacht, ist daneben vor allem genaue Kostenbetrachtung: solide Bilanzen, eine hohe Eigenkapitalquote und die Vermeidung zu hoher Schulden. „Eigenes Geld wird viel behutsamer ausgegeben als das Geld der Aktionäre, deshalb wirtschaften insbesondere Familienunternehmen ganz anders. Auch Verfehlungen kommen viel seltener vor. So etwas passiert eher in anonymen Aktiengesellschaften – vor allem in denjenigen, die keinen einflussreichen Großaktionär haben“, bestätigt Professor Simon. In der Regel verdient das Management in den familiären Häusern auch deutlich weniger als in den fremdgeführten – von Boni ganz zu schweigen.
starke Kommandobrücke
Der Mittelständler Sixt ist eines der Musterbeispiele für einen familiengeführten Nischenplayer. Der heutige Vorstandsvorsitzende Erich Sixt ist für das 1912 gegründete Unternehmen in der dritten Generation erfolgreich. Unter seiner Leitung entwickelte sich die heutige Sixt SE vom lokalen Autovermieter zum international tätigen Anbieter hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen mit rund 2200 Stationen in derzeit über 100 Ländern. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern weltweit mehr als zwei Milliarden Euro Umsatzerlöse und beschäftigte über 5000 Mitarbeiter. Zuletzt konnte Sixt SE mit einem hervorragenden Ergebniswachstum von 31,6 Prozent auf 287,3 Millionen Euro ein weiteres Rekordjahr bejubeln. Seine Aktionäre lässt der Konzern mit einer satten Dividende von 4 Euro am Erfolg teilhaben.
Eigentlich könnte sich Firmenpatriarch Sixt mit seinem geschätzten Vermögen von über 300 Millionen schon lange in den Ruhestand begeben und nur noch seinen Hobbys – dem Fliegen, seinen Oldtimern oder dem Tennis – widmen. Stattdessen fährt er wie der Rest der Familie täglich in den Hauptsitz nach Pullach. Auch die nächste Generation, seine Söhne Alexander und Konstantin, ist bereits als Leiter Konzernentwicklung bzw. Leiter Internet-Geschäft auf einem guten Weg, Sixts Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.
Weitere Unternehmen, bei denen Familien eine tragende Rolle spielen, sind die Autobauer BMW und Volkswagen mit den Familienclans Quandt beziehungsweise Piëch und Porsche, die Optikermarke Fielmann, der Handelsriese Metro oder der französische Luxusgüterkonzern LVMH mit den jeweiligen Eignerfamilien Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim (Metro) beziehungsweise Arnault (LVMH).
Passende Anlageprodukte
Anlegern, welche mit Zertifikaten auf Familienunternehmen setzen möchten, bieten sich vor allem Discount-Zertifikate auf die einzelnen Gesellschaften an. Beispielsweise lässt sich über ein derartiges Produkt mit einem Rabatt von 19,6 Prozent in Sixt investieren. Für das Discount-Zertifikat zahlt man 89,70 Euro statt 111,07 Euro für die Aktie. Sollte die Aktie am Laufzeitende am 20. Juni 2019 über 95 Euro liegen, erhält der Zertifikate-Investor den vollen Höchstbetrag von 95 Euro ausbezahlt. Selbst wenn die Aktie gegenüber dem heutigen Stand leicht gefallen ist. Im Gegensatz zum Aktionär liegt der Zertifikate-Anleger bis zum Einstiegspreis von 89,70 Euro noch im Gewinnbereich. Erst darunter erleidet auch er einen Verlust. Dieser Rabatt und das einfache Verfahren machen Discount-Zertifkate so begehrt. Die aktuelle Discount-Zertifikate-Studie zeigt wieder eindrucksvoll, dass die meisten dieser Produkte – nämlich 80 Prozent – eine positive Rendite erzielen. Die komplette Studie kann unter www.xmarkets.de kostenfrei als PDF heruntergeladen werden. Nicht ohne Grund gehört diese Zertifikateklasse zu den Lieblingen der Anleger.
Per Express zum Ziel
Ein weiterer spannender Produkttyp ist das Express-Zertifikat. Wer beispielsweise in das Express-Zertifikat auf Volkswagen (WKN DB2GXH) aktuell 99,30 Euro investiert, kann bereits am nächsten Beobachtungstag, dem 15. Juni, einen Betrag von 119,80 Euro zurückerhalten, falls die Volkswagen-Aktie bis dahin die Tilgungsschwelle von 187,20 Euro erreicht oder überschreitet. Das wäre, vom heutigen Aktienkurs aus gesehen, eine notwendige Steigerung von 8,48 Prozent. Sollte es nicht dazu kommen, würde sich die Laufzeit um ein Jahr verlängern. Im kommenden Jahr am 21. Juni betrüge die Tilgungsschwelle dann nur noch 176,80 Euro. Der Tilgungsbetrag dagegen stiege auf 126,40 Euro.
Sollte die VW-Aktie es auch im Jahr 2019 nicht schaffen, dem Zertifikate-Anleger Erfolg zu bescheren, würde sich die Laufzeit um ein weiteres Jahr verlängern. Am 19. Juni 2020 käme es dann darauf an: Nun müsste die Aktie mindestens auf 166,40 Euro stehen, dann würde der Express-Zertifikate-Investor die maximale Auszahlung von 133 Euro erhalten. Der Auszahlungsbetrag steigt somit mit der Laufzeitdauer des Zertifikats jährlich um 6,60 Euro an. Wird auch diese tiefere Tilgungsschwelle zum letzten Stichtag der Laufzeit im Jahr 2020 nicht erreicht, bekommt der Anleger sein angezahltes Investment erstattet, falls die Barriere von 135,20 Euro gehalten wurde. Wird diese unterschritten, partizipiert der Anleger auch beim Express-Zertifikat am Werteverlust.
Meist ist aber auf die Familienunternehmen Verlass, schließlich planen sie mit einem stetigen gesunden langfristigen Wachstum.
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