Noch bevor der Wecker unbarmherzig klingelt, wird Alfred Hermann am Freitagmorgen sanft geweckt. Automatisch öffnen sich die Rollläden, nach und nach fällt immer mehr Licht ins Schlafzimmer ein. Im Winter simulieren steuerbare LED-Leuchten passend zur Tageszeit die Dämmerung. Im Bad wird es bereits angenehm warm sein, wenn gleich die Dusche betätigt wird. Überhaupt lässt sich die Raumtemperatur mit smarten Thermostaten individuell für jedes Zimmer regeln. Das spart Geld, weil Energie gezielt eingesetzt werden kann.
Der Tag kann beginnen
Als Alfred Hermann wieder ins Schlafzimmer kommt, informiert ihn ein smarter Lautsprecher über das Wetter. Während er sich der Witterung entsprechend kleidet, ertönen aktuelle Nachrichten aus aller Welt. Aus der Küche weht der Duft von frisch gebrühtem Kaffee herüber. Die Maschine hat das Getränk automatisch zur gewünschten Zeit gekocht. Wenn wenig später die Haustüre zugezogen und abgeschlossen wird, schaltet die Heizung von selbst herunter und alle Lichter in der Wohnung erlöschen. Alfred Hermann verabschiedet sich mit einem „Tschüss“ bei seinem Computer, dessen Stimme ihm vertraut ist, die Außenkameras mit Bewegungsmeldern gehen automatisch in Bereitschaft, die Einbruchsicherung ist aktiviert.
Smartes Zuhause
Das intelligente Zuhause ist alles andere als neu. So existieren Möglichkeiten der zentralen Steuerung von Heizung und Musik seit über 30 Jahren. Smart Home bezeichnet den Einsatz von technischen Systemen, automatisierten Verfahren und vernetzten, ferngesteuerten Geräten in Wohnräumen und Häusern. Die Funktionen dienen dabei vornehmlich dazu, den Wohnkomfort und die Lebensqualität zu steigern. Zusätzlich zielen sie auf effizientere Energienutzung und erhöhte Sicherheit. Allerdings kann heute noch nicht die Rede von einer Eroberung des Massenmarktes sein. In mehreren Umfragen aus dem Jahr 2016 gaben im Schnitt gerade mal sechs Prozent der Deutschen an, Smart-Home-Lösungen zu nutzen.
Dennoch geht die Branche davon aus, dass die Konnektivität, also die Vernetzung mit Smartphone, Tablet oder PC, bei neuen Haushaltsgroßgeräten ab dem Jahr 2022 zum Standard gehören wird. Während etablierte Hersteller von „Weißer Ware“ (Waschmaschinen, Kühlschränken und Co.) in gesättigten Märkten mit sinkenden Margen kämpfen, konnten insbesondere asiatische Anbieter ihre Position weltweit deutlich ausbauen. Laut einer Analyse von Roland Berger beherrschen zehn große Anbieter inzwischen 63 Prozent des Weltmarktes, was vor allem mittelständischen Herstellern von Haushaltsgroßgeräten aufgrund ihrer begrenzten Entwicklungsbudgets zu schaffen macht.
Neuer Wachstumsmarkt
Die zur IFA 2017 vorgestellte Studie des Verbands der Internetwirtschaft und des Beratungsunternehmens Arthur D. Little prognostiziert, dass in Deutschland im Jahr 2022 rund 4,3 Milliarden Euro mit Smart-Home-Produkten umgesetzt werden. Das entspricht einer Verdreifachung des derzeitigen Marktvolumens. Entsprechend soll bis dahin die jährliche Wachstumsrate durchschnittlich bei über 26 Prozent liegen. Gemäß dieser Marktforschung sollen die größten Kuchenstücke des Umsatzes auf die Segmente Energiemanagement mit 1,3 Milliarden Euro, Licht- und Fernsteuerung mit 1,2 Milliarden Euro sowie Lösungen zur Sicherheit und Zugangskontrolle mit 0,8 Milliarden Euro entfallen.
Wie fulminant das Wachstum des Smart-Home-Marktes ist, zeigt sich beim Vergleich mit klassischen Branchen wie dem Maschinenbau. Dieser weist im Durchschnitt eine Wachstumsrate von jährlich sechs Prozent aus.
Zauberwort Spracherkennung
Ein gewisser Aufholbedarf zahlreicher deutscher Unternehmen soll nicht unerwähnt bleiben. Diese sind zwar imstande, exzellente Hardwareprodukte herzustellen, müssen sich jedoch die limitierte Verwendung von smarten Anwendungen ankreiden lassen.
Ein Unternehmen, das beim Aufholen sicherlich behilflich sein kann, ist die im deutschen Leitindex Dax gelistete Infineon Technologies AG. Denn für den Chiphersteller ist der nächste Wachstumsmarkt bereits ausgemachte Sache. Spracherkennungssysteme, also die Steuerung per Sprachbefehl, heißt das Zauberwort. Der Konzern möchte nach eigenen Angaben bei diesem Massenmarkt ganz vorne mitmischen und den Wettbewerbern Google und Amazon Beine machen. Die beiden amerikanischen Technologieriesen beherrschen derzeit den Markt für die intelligenten Lautsprecher. Auch Apple hat sich mit seinem iHome bereits positioniert.
Chips ohne Grenzen
Das bekannteste Modell unter den smarten Lautsprechern ist vermutlich der Sprachassistent „Alexa“ von Amazon Echo. Doch er versteht eben noch nicht alles und hat durchaus Schwierigkeiten, Stimmengewirre zu ordnen.
Aber diese Kinderkrankheiten werden voraussichtlich bald behoben. Abhilfe schaffen werden die verbesserten Chips von Infineon. Hierzu sollen neue Radarchips etwa genau feststellen können, wo sich der Sprecher befindet. Dabei setzen sich die Münchener auch die Kombination verschiedener Funktionen zum Ziel. So könnte man den Sprachassistenten beispielsweise auch als Alarmanlage oder Rauchmelder verwenden; der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Erst kürzlich übernahm der deutsche Chipproduzent das dänische Start-up-Unternehmen Merus Audio, welches integrierte Audioverstärker-Lösungen entwickelt und produziert. Mit der Übernahme von Merus Audio soll die Klangqualität für Smart-Home-Anwendungen verbessert und die bestehende PowIRaudio-Produktlinie von Infineon für Leistungen unter 70 Watt ergänzt werden.
Verbindung zum Telefon
Das rasante Wachstum der Sprachsteuerungssysteme spiegelt sich im eifrigen Nachrüsten der großen Hersteller von Amazon über Apple und Google bis hin zu Samsung wider, die nahezu jeden Monat neue Gadgets, intelligente Lautsprechervarianten und smarte Systeme mit Sprachsteuerungsfunktion auf den Markt bringen, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Dabei soll es nicht bleiben, denn schon jetzt gibt es einige Ansätze, die Gesten- oder Mimiksteuerung massentauglich machen sollen.
Im Gegensatz zur Konkurrenz verfügt die Deutsche Telekom über notwendige Genehmigungen für das Anbieten von Telekommunikationsdiensten. Zumindest in Deutschland müssen sich die engsten Wettbewerber bislang auf Anrufe innerhalb ihres eigenen Systems beschränken. Entsprechend könnte die Anrede „Hallo Magenta“ ab Sommer deutschlandweit in Tausenden Haushalten zu hören sein, denn das Magenta-Produkt soll nicht nur ein smarter Lautsprecher, sondern auch eine Freisprecheinrichtung für Festnetztelefonate sein.
Merkzettel adE
Samsung setzt hier übrigens auf „Bixby“, der als Shoppingberater, Informationslieferant und zur Smart-Home-Steuerung eingesetzt werden kann und über die vier Hauptfunktionen Voice, Vision, Home und Reminder verfügt. Schließlich möchten die Koreaner in Zukunft alle eigenen elektrischen Haushaltsgeräte so erweitern, dass sie mit diesem firmeneigenen Assistenten kompatibel sind.
Inspiriert von Familien, deren neues „Wohnzimmer“ die Küche ist, entwickelte Samsung mit dem Family Hub Refrigerator ein ganzes Kommunikationszentrum für die Küche. Am Kühlschrank können Lebensmittel, Einkaufslisten und Familienkalender organisiert, Nachrichten oder Sprachnachrichten mit den Familienangehörigen ausgetauscht und Fotos angezeigt werden. Radiosender werden über die Lautsprecher abgespielt und das 21,5-Zoll-Display mit Touchscreen kann mit dem Internet verbunden werden.
Wenn die Kühlschranktür geschlossen wird, machen drei hochauflösende Innenraumkameras automatisch Bilder des Inneren. Entsprechend weiß der Nutzer über die App auf dem Smartphone, was noch alles vorrätig ist. Haltbarkeitsdaten der Nahrungsmittel können per „Drag and Drop“ festgelegt werden. Ikea beispielsweise arbeitet derzeit an einem Smart Table, der über eine Kamera Lebensmittel erkennt und anhand der Zutaten Rezeptvorschläge macht. Damit können Lebensmittelabfälle verringert und vorhandene Nahrungsmittel besser genutzt werden.
Nützliche Hilfe
Aber auch smarte Spiegel werden vermutlich salonfähig. Die Erfinder gehen davon aus, dass nicht nur Sportler am allmorgendlichen Blick in den Spiegel und der folgenden Informationen zu Größe, Gewicht und Körperfettanteil interessiert sind. Denn künftig können smarte Spiegel die Haut des Nutzers analysieren und auf dieser Grundlage Pflegeprodukte empfehlen.
Roboter werden als Haushaltshilfe eingesetzt, waschen Geschirr, servieren Essen sowie Getränke und versorgen den Hausherren auf Abruf jederzeit mit nützlichen Informationen. Ihr roboterhaftes Aussehen werden sie jedoch wahrscheinlich behalten – und das ist auch gut so.
In Zukunft wird die Toilette dem Nutzer Informationen über seinen gesundheitlichen Zustand und Tipps zur Ernährung geben können. Sogar Schwangerschaftstests sind dann ohne Weiteres möglich.
Seniorengerechtes Wohnen
Bei Haushalten mit älteren Bewohnern kann eine druckempfindliche Matte Angehörige darüber informieren, ob die Person morgens wie gewohnt das Bett verlassen hat. Für etwas ältere oder körperlich eingeschränkte Personen, die zum Beispiel kein Smartphone nutzen, wird es eine Vielzahl an alltagstauglichen Assistenzlösungen geben.
Schon heute kann die schlaue Technik Senioren das Leben zu Hause erleichtern. Klassischerweise sind das zum Beispiel automatische Fensteröffner, programmierbare Heizungen oder Elektrogeräte wie Backofen und Waschmaschine, die sich auch aus der Ferne steuern lassen. Daneben gibt es den elektrisch verstellbaren Fernsehsessel, die höhenverstellbare Toilette oder den tragbaren Notfallknopf. Und mit der Lichtsteuerung im Haus kann man beispielsweise sicherer gehen: Leuchten schalten sich automatisch ein, wenn eine Person in ihrer Nähe ist.
Sicherheit und Geborgenheit
Schlaue Spiegel erinnern an die Einnahme von Tabletten. Sensorböden stellen fest, ob jemand normal über den Boden läuft oder gestürzt ist. Bei der Pflege von Demenzkranken kann eine Anwesenheitskontrolle genau zeigen, wo sich die Person im Haushalt aufhält. Auch wenn diese smarten Lösungen noch nicht preisgünstig zu erwerben sind, so helfen sie dabei, dass sich ältere Menschen länger zu Hause wohlfühlen.
Smarte Investments
Auf www.xmarkets.de finden Interessierte eine Vielzahl von Informationen und Anlagemöglichkeiten zu diversen Unternehmen, die höchstwahrscheinlich am Smart-Home-Markt partizipieren werden. So geben zum Beispiel zahlreiche Discount-Zertifikate auf den Chipproduzenten Infineon und die Deutsche Telekom, die mit ihrem ab Sommer erhältlichen Magenta-Smart-Home-Produkt in den Markt eingreift, Anlegern die Chance, am Wachstum des Marktes und der Unternehmen mit einem Preisabschlag gegenüber einem Direktinvestment teilzuhaben.
Mehr als einen Blick wert sind sicherlich auch die Discount-Zertifikate auf Amazon mit seinem Smart-Home-Lautsprecher Alexa oder auch Alphabet, das als Technologieunternehmen im Jahr 2017 nach Amazon am meisten Geld in Forschung und Entwicklung gesteckt hat. Google wird, unterstützt vom Smart-Home-Spezialisten Nest Labs, vermutlich auch künftig zum weiteren Erfolg des Alphabet-Konzerns beitragen. Nicht vergessen werden darf Apple mit seinem iHome. Der große Vorteil hierbei ist unter anderem, dass der Schlüssel zum Smart Home häufig bereits in der Hosentasche mitgetragen wird – das iPhone.
NAch dem Arbeitstag
Der Arbeitstag von Alfred Hermann ist nun zu Ende. Er parkt sein Elektroauto in der Ladebox-Garage, die das Fahrzeug mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgt. Die Heizung hat er bereits von unterwegs per App geregelt, um keine unnötige Energie zu verschwenden. Schließlich war er heute noch einkaufen, nachdem ihn seine Spülmaschine daran erinnert hatte, dass Klarspüler fehlt, und der Blick per Kamera in den Kühlschrank offenbart hatte, dass kein Bier mehr vorhanden ist. In der Zwischenzeit hat wenigstens der Saugroboter den Fußboden gereinigt. Sobald Alfred den Fernseher einschaltet, wird das Licht gedimmt und im Handumdrehen die perfekte Kino-Atmosphäre geschaffen.
Später am Abend geht Alfred Hermann zu Bett. Das Sprachsteuerungssystem erinnert ihn an seine morgigen Termine, teilt ihm den ideal berechneten Zeitpunkt zum Wecken mit und wünscht ihm eine gute Nacht.
Das Licht geht aus.
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