Christian W. Röhl, einer der Erfinder der DividendenAdel-Strategie, ist momentan sehr gut gelaunt, denn seine Strategie beschert dem DividendenAdel-Eurozone-Index aktuell ein neues Allzeithoch. Das Konzept ist im Prinzip einfach erklärt: Ein „magisches Viereck“ aus Kontinuität, Payout, Rendite und Wachstum ist entscheidend dafür, welche Unternehmen im Index enthalten sind. Die nach diesem Schema besten 25 Unternehmen Europas werden in den Index aufgenommen und bekommen während dieser Zeit die Auszeichnung „DividendenAdel“. „Die Firmen müssen sich das Prädikat DividendenAdel immer wieder neu verdienen – und wer das nicht schafft, fliegt raus“, sagt Röhl im Gespräch. Und es sind schon viele große Namen hereingekommen, aber eben auch herausgeflogen. Mitte Januar frisch aufgenommen wurden beispielsweise die französischen Unternehmen Publicis, Orpea, Rubis, Hermès und SEB, die italienische DiaSorin, die neue Linde PLC mit Sitz in Irland und die niederländische Wolters Kluwer. Im Detail sieht die Strategie von Röhl und seinem Team wie folgt aus: Jeweils zu Jahresbeginn wird überprüft, welche der enthaltenen Unternehmen die Kriterien noch erfüllen. Wer seine Vorjahresleistung nicht mehr liefert, wird ausgetauscht. Die frei gewordenen Plätze werden dann durch neue Kandidaten ersetzt. Damit sind wieder die 25 besten Dividendentitel Europas im Index enthalten. Nicht mehr dabei in diesem Jahr sind daher große Namen wie die Münchener Rück, ihr französischer Wettbewerber SCOR sowie der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport. Alle drei Firmen schütteten nur auf Vorjahresniveau aus und haben somit gegen das letzte DividendenAdel-Kriterium – „Dividend Action“, eine Anhebung – verstoßen. Weil sonst alles passt, ist das Trio aber in der erweiterten Auswahlliste weiterhin präsent und könnte bereits im nächsten Jahr vielleicht wieder in die Top 25 aufsteigen. Hinter dem „magischen Viereck“ stecken die vier Kriterien, welche die Ausschüttungsqualität ins Visier nehmen: Dividendenkontinuität, Payout, Dividendenrendite und Wachstum. Sie sind die Messlatte, die der Wahlberliner Röhl verwendet, um neue Kandidaten für die Aufnahme in den Index zu überprüfen. Also weder Bauchgefühl noch Zufall spielen eine Rolle, sondern die regelbasierte Anwendung eines stringenten Auswahlprozesses. Zu den Regularien gehört übrigens auch, dass die von den Unternehmen im Index ausgeschütteten Dividenden wieder in weitere Aktien des jeweiligen Unternehmens reinvestiert werden. Entsprechend den vorgegebenen Kriterien zählen zum DividendenAdel nur Unternehmen, die ihre Dividende über einen Zeitraum von zehn Jahren mindestens stabil gehalten haben, zwischen 25 Prozent und 75 Prozent ihres Gewinns an die Anleger ausgeschüttet haben, über eine Dividendenrendite von mindestens einem Prozent verfügen und in den vorhergehenden fünf Jahren ein Dividendenwachstum über dem Durchschnitt vorweisen können.
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Adel verpflichtet
Acht neuen Unternehmen gelang es, diese anspruchsvollen Kriterien in diesem Jahr zu erfüllen und nun in den exklusiven Index aufgenommen zu werden. Mit den fünf oben genannten französischen Firmen behauptet sich Frankreich bei der Länderallokation deutlich. Unter den Aufsteigern gibt es mit dem französischen Altenheim-Betreiber Orpea nur ein Unternehmen, das 2018 die relevante Marke von zehn Jahren ohne Kürzung erreicht hat. Alle anderen Neulinge – darunter die Werbeagentur Publicis oder der Gas-Logistiker Rubis – verfügen bereits über eine deutlich längere Erfolgsbilanz, wurden im Vorjahr aber entweder wegen einer außerhalb des Zielkorridors (25 – 75 Prozent) liegenden Ausschüttungsquote oder aufgrund einer zu geringen Dividendenrendite (mindestens 1 Prozent) aussortiert.
Hermès schafft den Aufstieg
Aufgrund der zu geringen Dividendenrendite war im vergangenen Jahr auch Hermès nicht mit von der Partie. Zum Auswahltermin im Januar standen immerhin 1,2 Prozent Rendite zu Buche, womit das französische Luxus-Label den höchst exklusiven Zirkel der Firmen verstärkt, die sowohl Dividenden-Adel nach dem „magischen Viereck“ als auch – mit mindestens 25 Anhebungen in Serie – Dividenden-Aristokrat nach amerikanischer Definition sind. Übrigens wäre der Wert aus heutiger Sicht bereits wieder aus dem Index gefallen, denn aufgrund des starken Aktienanstiegs der vergangenen Wochen läge die Rendite im Verhältnis nur noch bei 0,80 Prozent (siehe Tabelle nebenan). Was das konkrete Ranking – also die Sortierung nach dem Gewinnwachstum – angeht, stehen mit dem italienischen Pharmakonzern Recordati und dem französischen Zahlungsabwickler Ingenico dieselben Firmen wie 2018 oben. Zuletzt war der Platz auf dem Thron indes ein schlechtes Omen: Obwohl das Geschäft weiterhin wächst, hat Ingenico in den vergangenen zwölf Monaten nicht vom Fintech-Boom profitieren können, sondern über 40 Prozent eingebüßt. Damit ist die Aktie von der Performance her das Schlusslicht im DividendenAdel Eurozone 2018. Fast so schlecht hat nur ein deutsches Trio abgeschnitten: Bayer, Fresenius Medical Care und Fraport haben allesamt mehr als 30 Prozent verloren. Parallel stehen bei immerhin fünf von 28 Aktien sogar zweistellige Kursgewinne zu Buche. Spitzenreiter ist die belgische Supermarktkette Colruyt mit 45 Prozent Plus, gefolgt vom französischen Rückversicherer SCOR mit 21 Prozent und dem niederländischen Medienhaus Wolters Kluwer mit 18 Prozent.
Vorsprung durch qualität
Wie Ausschüttungsqualität und Dividenden-Dynamik als Werttreiber funktionieren, illustriert der DividendenAdel-Eurozone-Index immer wieder aufs Neue. Alle Jahre wieder am zweiten Montag im Januar – zuletzt also vor rund zwei Monaten – wird auf der Basis der DividendenAdel-Liste das Aktienbarometer, welches die 25 Unternehmen bündelt, neu zusammengesetzt. Zum heutigen Datum kommt der Index auf Fünfjahressicht immerhin auf einen Wertzuwachs von 61 Prozent. Der marktbreite MSCI EMU Index, welcher ebenfalls die Wertentwicklung der Aktienmärkte von zehn Ländern der Europäischen Währungsunion widerspiegelt, hat derweil nur rund 49 Prozent zugelegt (siehe Tabelle oben). Dabei hat die DividendenAdel-Strategie gerade in den vergangenen neun Monaten, als das Börsenumfeld sich zunehmend eingetrübt hat, beeindruckende relative Stärke gezeigt – erkennbar am kräftigen Aufwärtstrend in der Grafik auf Seite 26. Bemerkenswert: Während der MSCI EMU Index knapp 6 Prozent unter seinem Hoch notiert, markiert der DividendenAdel-Eurozone-Index gerade wieder neue Allzeithochs.
Fünf Staaten aus europa
Im Index sind, wie bereits erwähnt, nicht nur deutsche Unternehmen enthalten. Wie in der Grafik auf Seite 27 und in der Tabelle nebenan zu sehen ist, besteht der Index derzeit aus 13 französischen, sechs deutschen sowie je zwei Unternehmen aus Spanien, Italien und den Niederlanden. Durch diese Diversifikation baut der Index Einzel-Länderrisiken zu einem großen Teil ab. Geeignete Kandidaten sind auch außerhalb Deutschlands problemlos zu finden. Gerade im Nachbarland Frankreich gibt es zahlreiche Unternehmen, die alle Anforderungen erfüllen. Weitere Informationen über den DividendenAdel-Eurozone-Index sowie das auf ihm beruhende Zertifikat DM1DVA gibt es unter www.divadel.xmarkets.de und www.dividendenadel.de.
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