Zwar liegt die PiS, die seit 2015 über eine Mehrheit im Sejm und im Senat, den beiden Kammern des polnischen Parlaments, verfügt, in den Umfragen deutlich vor dem liberaleren Oppositionsbündnis Koalicja Obywatelska (KO), doch mit einem überraschenden Schachzug versucht Oppositionsführer Grzegorz Schetyna aufzuholen. Nicht er selbst kandidiert für das Amt des Ministerpräsidenten, sondern die 62-jährige stellvertretende Parlamentspräsidentin Małgorzata Kidawa-Bło´nska. Durch ihr verbindliches Auftreten soll es ihr gelingen, mehr Stimmen zu erobern, als dies mit Schetyna möglich wäre, dessen autoritäre Art bei vielen Polen auf Ablehnung stößt. Übrigens kein ganz neues Vorgehen, denn mit den populären Kandidaten Beata Szydło und Andrzej Duda gelang es der PiS und deren ebenfalls wenig beliebtem Parteichef Jarosław Kaczynski, 2015 sowohl das Ministerpräsidenten- als auch das Präsidentenamt zu erobern. Das Verhältnis Polens zur EU ist zurzeit eher gespannt. Aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Justiz leitete die EU-Kommission im April ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen ein. Bislang hat es erst drei solcher Verfahren in der EU-Geschichte gegeben – zwei davon betreffen Polen. 2018 hatte die EU-Kommission das Land zudem vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Zwar verlassen immer noch viele Polinnen und Polen, oftmals unter Zurücklassung ihrer Familien, das Land, um im Ausland Arbeit zu finden, doch umgekehrt gibt es auch immer mehr ausländische Investitionen in Polen. Vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem großen Nachbarn Deutschland funktioniert dank einer betont investorenfreundlichen Haltung, vielen Infrastrukturinvestitionen, gut ausgebildeten Arbeitskräften und einem vergleichsweise niedrigen Lohnniveau bestens: 95 Prozent der deutschen Investoren würden wieder in Polen investieren.
dynamischer standort
Da ist es kein Wunder, wenn Polen auch für deutsche Unternehmen immer wichtiger wird: 80 Prozent der polnischen Exporte gehen in die EU, 22 Prozent nach Deutschland. In den ersten sechs Monaten 2019 haben deutsche Unternehmen mit Polen mehr Handel getrieben als mit Großbritannien, wodurch das Land zum sechstwichtigsten Handelspartner Deutschlands aufstieg. Das für 2019 erwartete Wirtschaftswachstum von 4 Prozent liegt deutlich über dem deutschen, die Arbeitslosigkeit ist mit 3,5 Prozent gering und hat den niedrigsten Stand seit 1989. Dazu kommt ein erheblicher Anstieg der Realeinkommen in den letzten Jahren. Momentan fast das größte Problem der polnischen Wirtschaft ist der Arbeitskräftemangel. Entsprechend ist der Konsum inzwischen einer der wichtigsten Wachstumstreiber. Steigende Steuereinnahmen, eine sinkende – und geringer als erwartete – Neuverschuldung sowie eine im internationalen Vergleich niedrige Verschuldungsquote von 49 Prozent des Bruttoinlandsprodukts machen Polen zu einem dynamischen Wirtschaftsstandort. Mit dem nach dem gegenwärtigen Ministerpräsidenten benannten Morawiecki-Plan soll die Wirtschaft weiter angekurbelt werden.
index mit schwerpunkt
Der polnische Leitindex PTX besteht aus elf Werten und hat einen klaren Schwerpunkt auf der Finanzbranche: Die Geldhäuser PKO Bank Polski, Santander Bank Polska und Bank Pekao sowie die Versicherung PZU vereinigen 47 Prozent des Indexgewichts auf sich. Zweitgrößte Branche ist die Grundindustrie mit den Erdölkonzernen Grupa Lotos und PKN Orlen. Letzterer betreibt in Deutschland unter dem Markennamen Star 580 Tankstellen. Der Energiekonzern PGNiG machte 2018 Schlagzeilen mit der Unterzeichnung eines Abkommens über Flüssiggaslieferungen aus den USA ab 2023. Ebenfalls dabei: der Spielentwickler CD Projekt („The Witcher“).
Auf einen Blick | |
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WKN | 774898 |
Name | Polish Traded Index X-pert Zertifikat |
Brief | 0,00 EUR |
Laufzeit | Open End |
Quanto | |
Bezugsverhältnis | 0,100 |
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